Archiv 2008
"Isah ist ein großes Talent"
Mit zwei Titeln und zwei zweiten Plätzen kehrten die Boxer des Boxring Klettgau von den badischen Meisterschaften der Nachwuchsboxer aus Karlsruhe zurück. Isah Bajrami und Kevin Kraus dürfen stolz sein. Sie gewannen Gold.
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Isah Bajrami vom Boxring Klettgau wurde in Karlsruhe badischer Meister und hat sich wie Kevin Kraus für die süddeutschen Meisterschaften qualifiziert. Auf dem Bild das große Boxtalent mit Trainer Gerhard Grether. |
Boxen: - Isah Bajrami und Kevin Kraus wurden in Karlsruhe badische Meister und haben sich für die süddeutschen Meisterschaften in den Jugendklassen am 12. und 13. April in Rosswein (Sachsen) qualifiziert.
Gleich in seinem ersten Boxjahr errang Isah Bajrami den badischen Meistertitel. "Isah ist ein großes Talent", freute sich Trainer Gerhard Grether über den Erfolg seines Boxschülers. Kevin Kraus qualifizierte sich kampflos für die "Süddeutschen". Grether bedauerte jedoch, dass Kraus' Gegner krank war und absagen musste. Kraus gewann eine Woche zuvor bei den südbadischen Meisterschaften in Pforzheim in der Klasse bis 54 kg bei den Junioren gegen Tatoydas Kirvattis klar nach Punkten mit 20:13.
Zum ersten Mal standen Thomas Monkomo und Adrian Lüber im Ring. Beide verloren ihre Kämpfe knapp. Trainer Grether war dennoch zufrieden: "Für ihren ersten Kampf machten sie einen starken Eindruck
Boxring tritt mit neuer Taktik an
Der Boxring Klettgau hat in seiner 53-jährigen Geschichte noch nie das Handtuch geworfen. So sagt der Verein auch die Boxveranstaltung zur Waldshuter Chilbi nicht ab, wenn das Festzelt nicht zur Verfügung steht. Geboxt wird statt traditionell am Freitag der Chilbiwoche am Samstag, 23. August, 19.30 Uhr. Hubertus Bartholomä stellt dafür die Werkstatt seines Autohauses im Kaitle zur Verfügung.
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Edwin Schlatters Alben sind vollgepackt mit Erinnerungen und Dokumenten an den Boxring Klettgau. |
Tiengen - Edwin Schlatter, Ehrenvorsitzender des Boxrings Klettgau, bedauert im Gespräch mit unserer Zeitung den Ausfall des Chilbiboxens: "Schade, das ist jetzt vorbei." Das Boxen im Zelt habe stets eine besondere Atmosphäre gehabt. "Die Zuschauer kamen am Freitag nach der Arbeit, die Stimmung war gut, der Boxring und die Gäste haben guten Sport gezeigt." Die Verlegung des Chilbiboxens von Freitag auf den späten Samstagnachmittag vor drei Jahren habe der Veranstaltung nicht gut getan. "Es kamen weniger Zuschauer, entsprechend verzeichneten die Festwirte weniger Umsatz." 2007 seien noch rund 500 Zuschauer gekommen.
Angezählt, aber nicht k.o., geht die Boxveranstaltung jetzt in eine neue Runde. Hubertus Bartholomä, selbst engagiertes Boxring-Mitglied, stellt die Werkstatt seines Autohauses für den Schlagabtausch zur Verfügung. Die wird komplett ausgeräumt und kann über 400 Besuchern Platz bieten. Wie es im kommenden Jahr mit dem "Chilbiboxen" weitergeht, wird sich erst nach dem letzten Gongschlag erweisen. "Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert."
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1980: Edwin Schlatter mit Peter Hussing (links, deutscher Meister und Europa- meister) und Markus Intlekofer, deutscher Meister und Vize-Europameister. |
Ehrenvorsitzender Edwin Schlatter, der seit dem 21. August 1964 fast alle Chilbi-Boxveranstaltungen miterlebt hat - auch als Aktiver im Ring - erinnert sich. Nachdem der Boxclub Waldshut vor der Auflösung stand, sprang der Boxring Klettgau in die Bresche und lud den SV Schopfheim ein. . Der Sportausschuss Waldshut fragte auch im darauf folgenden Jahr an. Edwin Schlatter, damals Trainer, Geschäftsführer und aktiver Boxer, organisierte die Veranstaltung 1965 und bestritt den Hauptkampf. Die Gäste im Ring wurden immer bekannter: Es waren Olympiateilnehmer und Europameister dabei.
Boxlegende Max Schmeling schaute im Festzelt vorbei - allerdings nur als Ehrengast. In den ersten 25 Jahren stiegen die Zuschauerzahlen von 400 auf über 1300 und pendelten sich bei etwa 1000 ein. Die größte Attraktion war das Chilbiboxen gegen die Polizei aus Saarbrücken - das wollten 1800 Besucher sehen.
1966 richtet der Boxring Klettgau seine erste Veranstaltung am Tiengener Schwyzertag aus, im Jahr 2000 fand diese Reihe ein Ende. Das letzte Boxen im Waldshuter Festzelt fand im vergangenen Jahr statt.
Edwin Schlatter ist zuversichtlich, dass eine große Boxveranstaltung im August um Chilbi herum Zukunft hat. Ein Blick in die Chronik zeigt, dass der Boxring sich immer wieder zurück auf die Siegerstraße gelangt ist: 1965 beispielsweise traten alle bisherigen Vorstandsmitglieder zurück, mit 14 Mitgliedern stieg der Club dann in den Ring.
Heute sind es 450 Mitglieder. Sie fühlen sich gut aufgehoben in ihrem Verein, schätzen den familiären Umgang miteinander und auch die Freizeitangebote außerhalb des Boxrings. "Wir haben im Durchschnitt 20 bis 30 aktive Boxer", sagt Edwin Schlatter. Spitzenreiter mit 300 Kämpfen ist immer noch Gerhard Grether, die Allround-Waffe des Vereins.
Grethers Boxer-Motoren laufen rund
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Lob vom Chef: Gerhard Grether (links) war mit seinem siegreichen Halbweltergewichtler Patrick Löwert absolut zufrieden. |
Neubert |
Gerhard Grether, der Vorsitzende des Boxrings Klettgau, war nach der Veranstaltung im Autohaus Bartholomä in Tiengen ausgepumpter als die 24 Akteure, die zuvor im Ring tolles Boxen gezeigt hatten. Er fieberte mit und war zufrieden mit den Leistungen, vor allem seiner Boxer: "Die Kämpfe waren echt super."
Grether hatte ein starkes Aufgebot an Boxern aus der Schweiz, Österreich, Pforzheim, Karlsruhe, Singen, Rottweil nach Waldshut-Tiengen geholt. Im Mittelpunkt standen jedoch die Boxer von Eintracht Berlin mit ihrem Trainergespann Horst Gülle und Dirk Käsebier und die des gastgebenden Vereins, des Boxrings Klettgau.
Die 500 Zuschauer kamen richtig in Fahrt, als Grethers Jungs im Ring waren. Zum ersten Mal kam richtig Stimmung auf, als der kleine Thomas Monkomo in den Ring stieg und sich mit seinem Gegner Dimitri Abramovic (BC Singen) im Bantam-Gewicht einen beherzten Kampf lieferte. Die Ringrichter fällten nach den spannenden drei Runden ein salomonisches Urteil: Unentschieden. Grether hatte nicht zu viel versprochen, als er Monkomo als großes Talent bezeichnet hatte.
Den wohl besten Kampf des Abends lieferte Publikumsliebling Patrick Löwert vom Boxring Klettgau. Der junge mehrfache badische Meister aus Tiengen ging gegen den badischen Meister Alexander Danilow aus Pforzheim gleich in die Offensive und hielt das Tempo bis zum Schluss durch. Er ließ Danilow keine Verschnaufpause. Pausenlos deckte er seinen Gegner mit schnellen Schlagkombinationen ein. Danilow versuchte, immer wieder zu kontern - ohne Erfolg. "Patrick war stark heute", lobte Grether seinen Boxer. Die Entscheidung war eindeutig: Klarer Punktsieg für Löwert.
Nicht bei allen Lokalmatadoren lief es so gut wie bei Löwert. Turan Gören (gegen Pavel Danilov, Pforzheim) kam nicht richtig in Schwung und verlor nach einem einstimmigen Urteil nach Punkten. Isah Bajrami hatte gegen Alexander Steinle von Eintracht Berlin keine Chance. Halbschwergewicht Eduard Medinger, deutscher Kickboxmeister zahlte in seinem Kampf gegen Artur Daubert (Knielingen) im Boxring Lehrgeld und verlor klar. Er boxte ohne Konzept. Das Duell im Ring sah eher nach einer wilden Schlägerei aus.
Einen sehenswerten Kampf zeigte der Berliner Meister Paul Frohlov gegen den mehrfachen badischen Meister Sinan Bayrak vom Karlsruher SCDer rechte Haken sitzt fast immer
Die rechte Faust liegt am Kinn, die Linke kommt wie aus der Pistole geschossen. Sein Blick ist wie
der einer Raubkatze, die auf den richtigen Moment zum Zuschlagen
wartet. Den linken Arm anwinkeln, dann gleich noch eine Rechte
hinterher. Der rechte Aufwärtshaken ist eine der Stärken des
Realschülers aus Ühlingen, Kevin Kraus, eines der Talente aus der
"Schmiede" von Trainer Gerhard Grether vom Boxring Klettgau. Er
trainiert für die süddeutsche Meisterschaft am Wochenende in
Roßwein/Sachsen.
Eine tolle Sache wär's, wenn er süddeutscher Meister würde. Doch die Gegner sind stark und haben einige Kämpfe mehr auf dem Buckel. Einer habe bisher 50, die anderen beiden hätten zehn Kämpfe bestritten und verfügten demnach über etwas mehr Ringerfahrung als er. Der 15-jährige Boxer aus Ühlingen wirkt mit seinen sechs Kämpfen dagegen wie ein Waisenknabe. Vier davon hat er gewonnen, zwei verloren.
Wer Kraus beim Training zuschaut, sieht jedoch, dass er ehrgeizig ist und Kampfgeist hat. Grether hält seinen Boxschüler für ein großes Talent. Er traut ihm zu, dass er in Roßwein was bewegen kann. Grether: "Es kommt darauf an, ob er Losglück hat." Er selbst ist am Wochenende nicht dabei.
Kevin Kraus wirkt gelassen, er weiß, dass es sehr schwer wird. "Alle Kämpfe sind schön, egal ob man gewinnt oder verliert, man lernt immer etwas", sagt der 15-Jährige und ergänzt, "wenn man verliert, weiß man auf alle Fälle, woran man arbeiten muss."
Er hat eine gesunde Einstellung, die ein Boxer braucht, um sich zu entwickeln. Kraus kennt nicht nur seine Stärken, er weiß genauso, woran er arbeiten muss. Den linken Haken zum Beispiel müsse er noch verbessern. Er überlegt kurz und klingt fast wie ein alter Hase: "Eigentlich muss ein Boxer alles trainieren. Vor allem an den Ecken, wo was fehlt. Man darf sich nie zufrieden geben."
Kraus kann durchaus als Senkrechtstarter in der Boxszene bezeichnet werden. Erst vor eineinhalb Jahren hat er sich bei Gerhard Grether angemeldet. Patrick Löwert, ebenfalls ein Talent des Boxrings Klettgau, habe ihn zum Training mitgenommen. Er habe sich auf Anhieb wohl gefühlt. "Ich habe mich schon immer für Kampfsport interessiert." Früher habe es nicht funktioniert, weil er keine Möglichkeit gehabt habe, nach Tiengen ins Training zu fahren. Jetzt sei's kein Problem mehr. Er geht in Tiengen zur Schule und verbindet es gleich. Zwei Mal pro Woche geht er ins Boxtraining nach Tiengen. Dienstags hole ihn seine Mutter ab, donnerstag fahre er mit einem Kollegen mit.
Zwei Mal Training in Tiengen ist für den 15-Jährigen nicht genug. Vier Mal in der Woche trainiert er für sich, zu Hause. Sonntag gönnt er sich einen Ruhetag. Es sei denn, es steht ein wichtiger Kampf an. Dann gibt's sonntags Sondertraining. Das ist für ihn kein Problem, weil er gern Sport treibt. Laufen, Krafttraining und Schwimmen stehen ebenso auf seinem Freizeitprogramm.
Er hat Ziele. Sein Traum ist natürlich, Profiboxer zu werden. "Ein Ziel ist das schon, aber im Moment ist es ein Traum." Er strebt den Realschulabschluss an. Bald ist es so weit. Nach seinem Wettkampf in Roßwein, am Montag, hat er seine erste mündliche Prüfung. Er möchte weitermachen und das Abitur erwerben. Sein Berufswunsch? Vielleicht im Bereich Maschinenbau oder Pilot bei der Bundeswehr.
Das Idol von Kevin Kraus ist der mehrfache Boxweltmeister Floyd Mayweather. "Er ist für mich auf alle Fälle der beste Boxer." Er lacht. Das erste Vorbild sei natürlich sein Trainer Gerhard Grether. "Ja, er kann mir viel beibringen, auf jeden Fall."Fäuste fliegen im Autohaus
Boxring plant Ersatz fürs Chilbiboxen - Grether will Juniorenmeisterschaften ausrichten
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Neu im Team: Vorsitzender Gerhard Grether mit den neuen Vorstandsmitgliedern des Boxrings Klettgau, Astrid Stumpf, Kevin Kraus (Jugendsprecher), Jennifer Weber (Kassiererin) und Jugendvorsitzender Patrick Löwert (von links). |
Tiengen (neu) 2008 gibt es kein Chilbiboxen.
Darüber informierte Vorsitzender Gerhard Grether die 50 Mitglieder in
der Hauptversammlung im Café Jägerhof. Der Boxring plant dafür eine
Boxveranstaltung im Autohaus Bartholomä. "Es ist eine traurige
Nachricht. Das Chilbiboxen fällt vielleicht für viele Jahre aus", so
Grether. So werden Boxkämpfe mit dem Boxring künftig vornehmlich in der
Stadthalle Tiengen zu sehen sein. Drei Boxveranstaltungen sind geplant:
Zwei in der Stadthalle (7. Juni und 4. Oktober) und eine im Autohaus
Bartholomä (Ende August/Anfang September).
Grether will sich um die Ausrichtung der Süddeutschen
Juniorenmeisterschaft 2009 bemühen. Er möchte die besten Nachwuchsboxer
Süddeutschlands nach Tiengen holen. Der Boxring Klettgau geht mit einem
leicht veränderten Vorstand ins Geschäftsjahr 2008. Gerhard Grether
wurde als Vorsitzender und Trainer einstimmig wiedergewählt, ebenso
Beisitzer Erich Maier. Neu im Amt sind Kassiererin Jennifer Weber (für
Franz Kimmel) und Natalie Dyrschka (für Jutta Knapp). Weitere Posten
wurde mit Astrid Stumpf (Mannschaftsbetreuerin), Patrick Löwert
(Jugendvorsitzender), Adrian Lüber (Jugendvertreter), Kevin Kraus und
Turan Gören (Jugendbeisitzer) neu besetzt. Mannschaftssprecher Fevzi
Gören und Klaus-Peter Heidt (Leiter des Ringkommandos) wurden
bestätigt. Die Mitglieder stimmten einer Beitragserhöhung zu. Der
Jahresbeitrag für Jugendliche kostet künftig 15 Euro (bisher: 12 Euro),
für Männer 60 Euro (40 Euro) und Frauen 40 Euro (25 Euro).
Grether ehrte 48 langjährige Mitglieder des
Boxrings, ein Viertel der zu Ehrenden war zur Hauptversammlung
gekommen. Urkunden und Ehrennadeln erhielten für 50 Jahre
Mitgliedschaft: Luzia Heidt, Paul Kaschel und Gottfried Oberst; für 40
Jahre: Heinz-Dieter Adam, Egbert Hübner, Ludwig Hübner, Franz Kimmel,
Gerhard Mossmann, Erna Schröder, Gerhard Schröder und Horst
Wischnewski; für 30 Jahre: Robert Bruchholz, Hildegard Grether,
Bernhard Heidt, Uwe Klefenz, Rainer Scheuch und Hans-Peter Weber; für
25 Jahre: Willi Dercho, Thomas Gruhl, Ulrich Isele und Peter Pollex;
für 20 Jahre: Kurt Baumgartner, Rolf Reinhard und Andreas Kälin; für 15
Jahre: Karlheinz Baumann, Charly Benz, Roland Busch, Josef Dörflinger,
Artur Gessart, Ilse Hartmann, Karl Hartmann, Nadine Kimmel, Heinrich
Kohl, Alfred Lamy, Karl-Heinz Leisinger, Klaus Lohrer, Jorge Ramos,
Karl Vogelbacher, Elvira Vogl, Axel Waßmer und Franz Welte; für 10
Jahre: Giovanni Alongi, Wilhelm Ganzmann, Jutta Knapp, Guido Lallai,
Roland Lennartz, Oskar Güntert und Astrid Stumpf.
Den Boxring Klettgau gibt es seit über 50 Jahren. Der Verein hat 425
Mitglieder. Ins Training kommen über 70 Aktive. Vorsitzender und
Trainer ist Gerhard Grether aus Lauchringen, Telefon: 07741/1458,
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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Die Geehrten |
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Am 08. 10. 2008 hatte Ehrenmitglied Hans - Peter Dünkler seinen 60. Geburtstag. Der Boxverein überbrachte die herzlichsten Glückwünsche. |