Pokale für die besten Boxer

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Auszeichnung: Der Boxring Klettgau ehrte Trainer
Toni Sabery sowie Kevin Kraus, Patrick Loewert,
Fevzi Gören und Isah Bajrami für ihre sportlichen
Erfolge im und am Boxring.
Foto: Eds

Tiengen (eds) Von einer erfolgreichen Saison berichtete der Vorsitzende des Boxrings Klettgau, Gerhard Grether, bei der Jahresabschlussfeier des Vereins. Er würdigte die gute Mitarbeit der ehrenamtlich engagierten Mitglieder und der freiwilligen Helfer. Erfreulich war der gute Besuch, besonders der aktiven Boxer und Trainingsteilnehmer. Dass das kulturelle Angebot des Boxrings Klettgau von den Mitgliedern gut angenommen wird, zeigte auch der häufige Besuch der Passivmitglieder und Reisegäste.

Gerhard Grether berichtete über die Einsätze der aktiven Boxer bei Freundschaftskämpfen und den Südbadischen und Badischen Meisterschaften. Wolfgang Weber, stellvertretender Vorsitzender, war bei über 20 Einsätzen als Punktrichter im Verbandsgebiet im Einsatz. Edwin Schlatter, Ehrenvorsitzender, berichtete über die gesellschaftlichen Angebote und Ausfahrten nach Italien und Österreich. Fevzi Gören erhielt eine Auszeichnung als erfolgreichster Boxer des Vereins, Patrick Loewert als erfolgreichster Nachwuchsboxer. Als jüngster Nachwuchsboxer wurde Bajrami Isah ausgezeichnet.

Für das Jahr 2008 stehen bereits folgende Termine fest. Am Sonntag, 6. Januar, findet eine Ausfahrt in den Schwarzwald nach Furtwangen zu den "Casanovas" aus dem Zillertal statt. Trainingsbeginn ist am 10. Januar. Am Samstag, 26. Januar, übernimmt der Boxring Klettgau die Papiersammlung in Tiengen. Zur Hauptversammlung lädt der Verein am Freitag, 15. Februar, in das Vereinslokal Baumann. Weitere Termine sind dem Vereinsaushang im Durchgang beim Rathaus in Tiengen zu entnehmen


Patrick kämpft wie ein Löwe(rt)

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Mit offenen Visier, offensiv kämpften beim Box-
Turnier in Tiengen Lokalmatador Patrick Löwert
(rechts) und sein starker Gegner Eugen Schewel
aus Blumberg. Löwert gewann mit 2:1 Punktrichter-
Stimmen.
Foto: Michael Neubert

Boxen: (neu) Die Brüder Fevzi und Fethi Gören und Patrick Löwert vom Boxring Klettgau waren die Publikumslieblinge beim vom Boxring veranstalteten Boxturnier in der Stadthalle Tiengen. Das Trio begeisterte die gut 200 Zuschauer mit forschen Auftritten. Löwert siegte gegen den Blumberger Eugen Schewel, Fevzi Gören gegen Lilia Kolb (Freiburg) und Fethi Gören gegen Waldemar Bauer (Villingen).

Es war kurz vor Mitternacht, als Fethi Gören in den Ring stieg und das Publikum wieder wach wurde. Die Stimmung stieg. Die Fans des Boxrings Klettgau feuerten ihren Liebling an. Gören hatte vor wenigen Wochen beim Chilbiboxen beim Sieg gegen den Schweizer Meister begeistert. Und er zeigte erneut, wie gut er in Form ist.

Von der ersten Runde an machte Fethi Gören Druck, drängte seinen Gegner in die Seile. Er ließ Waldemar Bauer keine Verschnaufpause. Bauer hielt sich wacker und versuchte zu kontern, wann immer es möglich war. Gören siegte mit 2:1-Punktrichterstimmen. "Fethi ist halt ein Kämpfer", freute sich Trainer Gerhard Grether.

Sieger nach Punkten war auch Fevzi Gören. In der ersten Runde hatte er leichte Vorteile. Noch war der Kampf ausgeglichen. In der zweiten Runde war Fevzi Gören aktiver als sein Gegner Lilia Kolb. Gören musste dennoch aufpassen. Kolb konterte immer wieder geschickt. Die dritte Runde war nicht sehenswert. Beide klammerten und verschleppten das Tempo.

Mehr Mühe als ihm lieb war hatte Grethers Musterschüler Patrick Löwert gegen den Blumberger Eugen Schewel. Beide kennen sich von den Südbadischen und Badischen Meisterschaften. Schewel hatte in der ersten Runde ein leichtes Plus. Löwert ergriff in der zweiten Runde die Initiative. In der dritten Runde drehte er richtig auf. Nach seinem Sieg stieg er auf die Seile und riss die Arme hoch.

Die Boxer des Boxrings Klettgau machten insgesamt eine gute Figur. Isah Bajrami, der jüngste des BRK, dominierte gegen den Lörracher Artur Heidt ab der zweiten Runde. Heidt wurde in der dritten Runde angezählt. Bajrami gewann durch RSC (Referee stopped contest). Das heißt der Schiedsrichter brach den Kampf ab.

Keine Chance hatte Turan Gören gegen den Lörracher Alexander Schmunk. Schmunk siegte mit 3:0-Punktrichterstimmen. Kevin Kraus war dem Blumberger Tigran Kaplanjan unterlegen. Er wurde in der zweiten Runde angezählt.

Stark boxten die Kämpfer des TSV RW Lörrach. Max Walter gewann gegen Jacob Uhl (Oppenau), Arman Bajenkenov gegen Antjem Sulz (Lahr), Robert Geerts gegen Cornel Daniel Codreanu (Freiburg). Michael Blessing hielt sich gegen den Blumberger Domenike Silmann gut, verlor jedoch in der dritten Runde nach RSC.


Ein Mann der Tat

boxehrung_klErich Maier (70) aus Ettikon lächelt in die Kamera. Gerhard Grether, Vorsitzender des Boxrings Klettgau, schüttelt ihm die Hand und übergibt seinem treuen Weggefährten die goldene Ehrennadel des Deutschen Amateurboxverbands (DBV). "Das ist die höchste Auszeichnung", erklärt Grether.

Der Vorsitzende hat einen Spickzettel dabei. Darauf steht, was Erich Maier bis heute alles ehrenamtlich für den Boxsport getan hat. Ringaufbaukommando, Beisitzer im Vorstand, Kassierer, Kassenprüfer und, und, und. Jahreszahlen spielen keine Rolle. Erich Maier ist seit der Gründung des Boxrings 1955 dabei.

Heute hat der Boxring sein Domizil in Tiengen. Aus der Taufe ist er in Lauchringen gehoben worden. Im "Grünen Baum", auch als Gasthaus "Zur guten Quelle" bekannt. Maier, damals ein junger, boxbegeisterter Bursche, erinnert sich: "Wir haben davon gehört, dass ein Boxclub gegründet wurde und sind dahin gegangen."

Seine Beschreibung verrät, dass die Gründerväter mit bescheidenen Mitteln angefangen haben. "Wir haben quer durchs Lokal ein Seil gespannt", so Erich Maier. Er hat nie selbst aktiv geboxt, nie Boxhandschuhe besessen, aber er hat mittrainiert, um fit zu bleiben. Manchmal hat er als Sparringspartner für die Lauchringer Boxer ausgeholfen. Wolfgang Hägele ist einer der guten Boxer gewesen. Erich Maier lacht und sagt: "Ich war sein einziger Sparringspartner. Sonst hat sich keiner getraut." Zu dieser Zeit haben die Lauchringer Boxer "im Loch", im Keller der Grundschule Unterlauchringen trainiert.

Es hat fast keinen Tag ohne Boxen gegeben. Erich Maier ist immer dabei gewesen. Später als Chauffeur für die Boxer. Er hat sie alle begleitet, Schüler und Senioren. Er ist mit ihnen nach Schopfheim, Lörrach, Singen, Heitersheim, Villingen, Bad Säckingen und Blumberg gefahren. Er überlegt kurz und sagt: "Ja, wir hatten eine richtig gute Boxstaffel."

Er ist stolz darauf, dass es den Boxring Klettgau, wie der Verein schon lange heißt, heute immer noch gibt. Maier: "Damit hat damals keiner gerechnet. Viele anderen Boxclubs existieren heute nicht mehr."

Seine zweite Leidenschaft ist Fußball. Erich Maier hat beim FC Tiengen gespielt. Wer seinen Ausführungen folgt, weiß, Erich Maier ist einer, der etwas richtig anpackt. Halbe Sachen gibt es nicht. "Ein Wochenende ohne Fußball war keine Wochenende", so der Rentner. Zeit für den Boxclub hat er trotzdem immer gehabt.

Dass Gerhard Grether ihm die Ehrennadel in Maiers Haus in Ettikon unter vier Augen überreicht, passt zu Maiers Einstellung. Er sagt: "Ich arbeite lieber im Hintergrund." Viel Aufsehen macht er um seine Arbeit nicht. Er packt einfach an. Und, der Boxsport scheint ihn jung gehalten zu haben.

Michael Neubert


Beim Chilbiboxen geht's Schlag auf Schlag

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Der beste Kampf: Beim Chilbiboxen bezwang die
Deutschen Meisterin Tasheena Bugar (rechts) vom
Karlsruher SC die Schweizerin Nicole Michel.
Foto: neu
Der beste Kampf: Beim Chilbiboxen bezwang die Deutschen Meisterin Tasheena Bugar (rechts) vom Karlsruher SC die Schweizerin Nicole Michel.
Bild: neu

Boxen: (neu) Die mit Boxern aus der Schweiz und des Karlsruher SC verstärkte Boxstaffel des Boxrings Klettgau gewann am Freitagabend im Chilbizelt in Waldshut gegen den TSV Peißenberg/Bayern mit 14:10.

600 Zuschauer sahen einige gute Kämpfe. Herausragend war der Boxkampf zwischen der deutschen Meisterin Tasheena Bugar (Karlsruher SC) und der Schweizer Meisterin Nicole Michel (BC Thun). Die Deutsche, die von einigen bereits als Nachfolgerin von Regina Halmich gehandelt wird siegte glatt nach Punkten.

"Es war technisch einer der besten Frauenkämpfe überhaupt im Chilbizelt", sagte Edwin Schlatter, Ehrenvorsitzender des Boxrings Klettgau und Moderator. Er war ebenso begeistert wie die Zuschauer im Festzelt. Beide Boxerinnen schenkten sich nichts und boxten offensiv. "Das war Werbung für den Boxsport", so Schlatter.

Zum Publikumsliebling avancierte der Lokalmatador Fethi Gören. Er boxte gegen den Schweizer Amateurboxmeister Alain Fauchinger (BC Zürich), der die Staffel des TSV Peißenberg unterstützte, im Mittelgewicht nach einer eineinhalbjähriger Ringpause stark. Gören war mutig und boxte ohne Respekt. In der vierten Runde platzierte Fethi Gören einige wirkungsvolle Treffer und schickte Fauchinger auf die Bretter. Das Stimmungsbarometer im Zelt stieg merklich. Die Punkrichter entschieden sich am Ende der vier Runden klar für Gören.

Es war einer der besten Kämpfe des 44. Chilbiboxens am Freitagabend. Fethi Gören lief nach dem Kampf sofort zu seinem Gegner. Beide umarmten sich und gratulierten sich für den guten Auftritt. Von Gerhard Grether, Trainer der Tiengener Boxer, gab's einen anerkennenden Klaps.

Sein Bruder Fevzi wirkte dagegen nicht so fit. Er hatte gegen den Peißenberger Janigava einen schweren Stand und ging in der dritten Runde k.o.

Noch einmal schlüpfte der für den Schweizer Verein BC Baden boxende Davide Faraci in das Trikot des Boxrings Klettgau. Er gewann den Kampf in der Jugend Leichtgewicht gegen Howik Hamkar nach Punkten. Er hatte allerdings einige Mühe, bis der Sieg unter Dach und Fach war. Hamkar wehrte sich.

Patrick Löwert, Nachwuchstalent des BRK, hatte mit Christof Wittur einen starken Gegner erwischt. Wittur ist sechsfacher bayerischer Meister und süddeutscher Meister. Es war ein echter Prüfstein für den Tiengener, der nach drei Runden nach Punkten verlor. Er erntete aber für seine gute Leistung viel Beifall. Edwin Schlatter: "Es war ein toller Kampf, Patrick." Löwert steckte in der zweiten Runde einige Schläge ein.

Eine guten Kampf zeigte Alan Flato vom Boxclub Rheinfelden, der für die Tiengener Staffel in den Ring ging. Der 15-Jährige lieferte sich mit Thomas Steindl einen offenen Kampf. Die Punktrichter entschieden auf Remis.

Interessant war der Kampf zwischen Luis Ramos und Normen Meinike im Schwergewicht. Ramos siegte nach Punkte, obwohl er gegen Ende der vierten Runde einige Schläge einstecken musste. Offensichtlich hatte Ramos in den Runden zuvor genug Punkte gesammelt.

Matthias Luchsinger (gegen Dennis Reichmann) vom BC Zürich und Sinan Bayrak (gegen Jürgen Wilhelm) vom Karlsruher SC punkteten für den Boxring Klettgau. Francesco Carlomagno hatte die Punktrichter auf seiner Seite. Eugen Ofert von der Gastmannschaft aus Oberbayern war der bessere Boxer und hatte den Tiengener im Griff. Dennoch entschieden die Punktrichter am Ende auf Unentschieden.

Niederlagen gab's für den Badener Donald Caipe im Dress des BRK (gegen Howik Barsegjan) und Mahir Kadas (gegen Max Felskse).

"Wir haben gute Kämpfe gesehen", so Rudolf Maier, Vorsitzender des Sportausschusses Waldshut.